MALODY
Das Ziel von MALODY ist die Untersuchung der dynamischen Strukturen in der mittleren Atmosphäre. Eine genaue Kenntnis der dynamischen Vorgänge ist eine wichtige Voraussetzung, die Wechselbeziehungen zwischen der mittleren Atmosphäre und der unteren Atmosphäre, der Troposphäre, zu verstehen und mögliche Auswirkungen des Klimawandels abzuschätzen. Kürzlich wurden in Langzeitdatensätzen mehrere langfristige Oszillationen in der mittleren Atmosphäre entdeckt. Sie wurden in verschiedenen Höhen beobachtet von der Mesopause in 87 km Höhe bis zum Erdboden. Zwei prominente Strukturen ließen sich identifizieren: Eine Oszillation mit Perioden zwischen 9 und 14 Jahren und eine Oszillation mit einer Periode von etwa vier Jahren. Die vertikale Struktur dieser Oszillationen könnte Aufschluss geben über die Kopplungsmechanismen zwischen der unteren und der mittleren Atmosphäre. Diese sollen im Rahmen des Projektes im Detail untersucht werden. Um die Prozesse auf einer globalen Skala zu verstehen, sollen Daten verschiedener NDMC-Stationen (Network for the Detection of Mesopause Change) ebenso herangezogen werden, wie Reanalysedaten (z.B. ERA-Interim data). Zusätzlich werden andere Datensätze wie z.B. GLOTI (Global Land Ocean Temperature Index) benutzt, in denen ähnlichen Oszillationen identifiziert wurden, um mögliche Korrelationen herauszuarbeiten. Die Kombination der verschiedenen Datensätze dient auch dazu, die Ursachen für die Oszillationen zu identifizieren. Parallel dazu werden Messungen der Temperatur in der Hochatmosphäre mit hoher Zeitauflösung durchgeführt, um die vorhandenen Datensätze zu erweitern und zu verbessern. Die Ergebnisse werden der wissenschaftlichen Gemeinschaft über das Archiv des NDMC zugänglich gemacht. Die Ergebnisse sind ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung von Chemie-Transport-Modellen und Klimamodellen.