ROMICCO

Beobachtung mesosphärischer Dynamik mithilfe bodengebundener Messungen mesosphärischen CO's über der Arktis

Ziel des Projektes

In diesem Projekt wird vorgeschlagen, ein
Millimeterwellenradiometer zur Beobachtung der Konzentration
mesosphärischen CO's neu zu beschaffen und auf der AWIPEV
Forschungsstation auf Spitzbergen (79N) zu betreiben. Dies ist im
Hinblick auf den kommenden Mangel von satellitengestützten
Instrumenten und der damit einhergehenden Lücke in Zeitserien, aus
denen eine langfristige Veränderung der Dynamik in der mittleren
arktischen Atmosphäre ermittelt werden kann, von Interesse.

Zusammen mit komplementären Messungen, die in Kiruna, am Rand der
Arktis, genommen werden, erlaubt das Radiometer im Zusammenspiel mit
Modellen Aussagen über die Entwicklung der Zirkulation in Winter und Frühling.

Das neu zu beschaffende Radiometer wird eine bessere Datenqualität als
das bestehende in Kiruna aufweisem, womit können auch kurzzeitige
Variationen besser untersucht werden.

Die Messungen mit dem neu zu beschaffenden Radiometer
dienen der Beobachtung kurz-, mittel- und langfristiger Variationen in der
Dynamik der polaren Mesosphäre. Diese Variationen werden
hauptsächlich durch Schwerewellen hervorgerufen und beeinflussen den
Transport von Spurengasen aus der Thermo- und Mesosphäre in die
polare Stratosphäre und Troposphäre. Spurengase in der mittleren
Atmosphäre können einen großen Effekt auf die Ozonschicht haben. Ein
Beispiel hierfür ist die katalytische Zerstörung von Ozon durch
Stickstoffradikale. Im Gegensatz zur Zerstörung der Ozonschicht durch
FCKW ist dieser Effekt hauptsächlich durch natürliche Prozesse bedingt,
i.e. Erzeugung von Stickstoffradikalen durch solare Einstrahlung in
der Thermo- und Mesosphäre und Transport im polaren Winter in die
Stratosphäre. Der Transport ist sehr variabel und hauptsächlich durch
Schwerewellen bestimmt. Die Entwicklung der Effektivität dieses
Transportes ist von der Entwicklung der Stratosphäre abhängig und
stellt hierdurch einen Rückkopplungsmechanismus dar, der wenig
verstanden ist.

 

Kontakt

Mathias Palm <mathias.palm@uni-bremen.de>

Universität Bremen